Schöne und ansprechende Bilder sind mir persönlich sehr wichtig. Ich fotografiere gerne und bin inzwischen meistens ganz zufrieden mit den Ergebnissen. Besonders für meine Materialkunde-Beiträge brauche ich immer wieder Bilder, die kein bestimmtes Projekt zeigen. Darum habe ich mir vor einiger Zeit angewöhnt, eigene Stockfotos zu fotografieren.
Ich habe Ende letzten Jahres auf Instagram gefragt, welche Beiträge für euch als Leser und Follower interessant sein könnten. Der Wunsch nach Beiträgen zum Thema Fotos kam dabei mehrmals. Also möchte ich diesem Thema in diesem Jahr etwas Raum geben und euch mit hinter die Kulissen zu nehmen. Den ersten Beitrag für die absoluten Basics findet ihr übrigens hier.
Was sind Stockfotos?
Stockfotos sind Bilder, die ihr „auf Vorrat“ produziert. „Stock“ bedeutet so viel wie Bestand- ihr fotografiert also Bilder ohne einen bestimmten Anlass. Häufig werden Stockfotos im kommerziellen Rahmen genutzt, sie können aber auch für euren eigenen Blog oder eure Instagram-Seite hilfreich sein.
Es gibt viele Anbieter von Stockfotos im Internet. Einige bieten kostenfreie Bilder an, bei einigen anderen müsst ihr eine gewisse Summe bezahlen. Der größte Nachteil an fremden Stockfotos ist, dass sie sehr beliebig sind und nicht so richtig zum eigenen Stil passen wollen.Hinzu kommt, dass es gerade für den Handarbeits-Bereich wenig Auswahl gibt.
Nehmt ihr allerdings selbst eure Stockfotos auf, habt ihr Motiv und Stil vollkommen in eurer Hand. Sie helfen euch einen roten Faden im Design/Feed zu gestalten und ihr lauft garantiert nicht Gefahr abgemahnt zu werden.
Wozu könnt ihr Handarbeits-Stockfotos nutzen?
Für Blogger und Instagram-Fans liegt der Nutzen von Stockfotos klar auf der Hand: Stärkung der eigenen Marke durch einheitliche Bildsprache und (gerade für Instagram) Content. Aber auch wenn ihr nur zum Vernügen handarbeitet und fotografiert, könnt ihr Stockfotos anlegen.
Bilder ohne einen bestimmten Anlass zu fotografieren, ist eine tolle Übung um seine eigenen Fotografiefertigkeiten zu verbessern. Je mehr Aufnahmen ihr macht, desto besser lernt ihr mit eurer Kamera umzugehen und ihr schult euer inneres Auge.
Motivplanung- einen individualisierten Foto-Vorrat anlegen
Das besondere an eignen Stockfotos ist, dass ihr die Motivwahl und den Stil vollkommen in der eigenen Hand habt.
Um zu wissen, welche Motive ihr möglicherweise gebrauchen könnt, stellt ihr euch vorab eine Liste zusammen. Für den Bereich Handarbeiten können das Stick- oder Häkelnadeln, schöne Wolle und weitere Utensilien wie Scheren sein. Stellt euch ruhig eine kleine Liste zusammen mit Motiven, die ihr unbedingt ablichten möchtet. Ich habe eine Dauerbrenner-Liste mit Motiven, die ich einfach immer brauchen kann.
Die oberen Beispiele sind nur ein kleiner Teil- aber die Liste setzt sich so fort. Ich nehme die Motive auf der Liste regelmäßig neu auf, da ich nicht zu oft mit den gleichen Bildern arbeiten möchte. Maximal versuche ich eine Aufnahme nur etwa drei Mal auf dem Blog zu nutzen. Die meisten Bilder werden sogar nur für einen Beitrag verwendet.
Wolle und Garne fotografieren- Tipps und Tricks
Ich liebe Handarbeitsmessen, auch weil sie der perfekte Ort sind um Aufnahmen von Garnen anzufertigen. Auf der H+H plane ich immer extra Zeitpuffer ein um in ruhe Fotos von Garnen und Kleidungsstücken zu machen. Damit ich diese dann auch später zu verschiedenen Themen nutzen kann, achte ich bei der Aufnahme auf ein paar Dinge.
♥ Schaut bei der Aufnahme von Garnen darauf, dass möglichst keine Marke erkennbar ist. Wenn ihr ein Motiv später nutzen möchtet um einen Beitrag über z.B. eure Handarbeitsvorsätze schreiben möchtet, dann wollt ihr vielleicht nicht unbedingt Werbung für eine bestimmte Marke machen. Schreibe ich über die Messe mache ich meist nochmals extra Fotos von Garnen mit Banderolen.
♥ Dieser Punkt ist eine Lektion, die ich nach meinem ersten Besuch auf der H+H gelernt habe: achtet bei der Aufnahme von Stockfotos darauf, dass ihr im Farbschema eurer Seite/Marke bleibt. Bevorzugt ihr eine Palette aus Orange und Grau ist es sinnvoll, wenn ihr nach Garnen in diesen Farbfamilien ausschau haltet. Ihr werdet sie später leichter einbauen können. Habt ihr kein Farbschema, sondern bevorzugt eine kunterbunte Bilderwelt, dann seid ihr natürlich vollkommen frei.
♥ Um das Meiste aus den angebotenen Motiven herauszuholen, lohnt es sich verschiedene Blickwinkel aufzunehmen. Frontal, schräg seitlich, so nah dran wie möglich- so könnt ihr aus einem Motiv locker zwei oder drei machen. Wenn ihr die Möglichkeit habt, dann drapiert das Material ein bisschen um (z.B. wenn ihr zuhause mit einem Fotoset arbeitet), fügt etwas hinzu oder lasst ein anderes Stück weg.
♥ Wenn eure Kamera das mitmacht, oder ihr ein Macro-Objektiv habt, geht ruhig so nah ran, dass der Betrachter die Garnstruktur erkennen kann. Arbeitet ein Stück mit dem Material (wenn möglich) und zeigt die Textur des verarbeiteten Garns.
Motivideen für Wolle und Garne
♥ Wollregenbögen: drapiert oder sucht nach farblich sotierten Garnen oder Handarbeitsstücken. Das funktioniert natürlich auch mit anderen Materialien wie z.B. Stoffen oder Knöpfen
♥ Texturmix: bleibt innerhalb einer Farbe und stellt eine Sammlung von verschiedenen Texturen zusammen. Das wirkt spannend.
♥ Wild Crafting: Nimm deine Wolle oder dein Projekt mit. Auf den Wochenendtrip in die Berge, zum Spaziergang in den Wald. Das klingt komisch, ergibt aber wirklich tolle Motive, die du perfekt Nutzen kannst.
Ich liebe meine kleine Stocksammlung, die ich regelmäßig erneuere und erweitere. Diese kleine Datenbank hilft mir dabei meine Fotofähigkeiten zu verbessen. Sie ermöglich es mir aber auch Artikel zu illustrieren, für die ich kein bestimmtes Motiv brauche. Vorbereitete Bilder helfen mir dabei meine Beiträge vorzuplanen und unabhängig von Umweltbedingungen (Regen, Winterzeit,…generell schlechtes Licht) zu bleiben.
Nutzt ihr Stockfotos für euren Blog oder eure eigene Seite? Was sind eure Erfahrungen damit? Oder habt ihr euch mit dem Thema noch nie auseinandergesetzt?
Tolle Tipps! Vielen Dank!