Nachdem ich euch vor kurzem schon einmal die englischsprachigen YarnWeights aufgeschlüsselt habe, dreht es sich heute um die WPI Methode. Die Abkürzung WPI steht für Wraps per Inch- also Umwicklungen pro Zoll. Damit ist die Bestimmung des WPI nochmal genauer als das 0-7 System und besser geeignet, wenn ihr Garne untereinander austauschen müsst.
Wraps per Inch und Yarn Weight- Kategorien sind Bestimmungsmethoden die im englischsprachigen Bereich häufig zum Einsatz kommen. Da sich inzwischen die Häkel- und Strickcommunities angenähert haben und längst auch vielfach englische Anleitungen gearbeitet werden, haben diese Messsysteme auch bei uns Fuß gefasst. Und es kann auch wirklich Sinn machen, sich damit auseinander zu setzten. Beide, WPI und die Yarn Weight Kategorien geben einen systematisch einheitlichen Überblick und ermöglichen es, Garne einfach, ohne rechnen und direkt miteinander zu vergleichen.
Darum ist es sinnvoll Garnstärken bestimmen zu können
Bestimmt kennt ihr diese Situation: Ihr wollt eine Anleitung nacharbeiten, das angegebene Garn ist aber nicht auffindbar. Jetzt ist es sehr hilfreich zu wissen, wie ihr dieses Garn gut ersetzen könnt. Eine erste Orientierung gibt euch dabei die Lauflänge und das Gewicht, die Maschenprobe und die empfohlene Nadelstärke. Ein gutes System, das sich langsam auch im deutschsprachigen Raum durchsetzt, ist das Bezeichnungssystem der Yarn Weights.
Dieses ist aber in seinen Kategorien oft ein bisschen zu weit gefasst. Darum eignet sich die Berechnung des WPI gut, da es eine genauere Einteilung zulässt. Am Ende des Beitrags findet ihr darum den Spicker aus dem letzten Beitrag zu Garnstärken um die Spalte WPI ergänzt.
So berechnet ihr den WPI
Die Messung des WPI ist im Grunde sehr simpel. Vorab solltet ihr wissen, dass ein Inch = 2,54 cm sind. Am besten schneidet ihr euch eine Schablone zu, damit ihr nicht jedes Mal mit dem Lineal herumhantieren müsst.
Wickelt das zu bestimmende Garn um ein Lineal, einen Stift oder ein beliebiges Stück Karton (oder eure Schablone) und schiebt die Fäden eng zusammen. Achtet darauf, dass die Fäden nebeneinander liegen. Zählt dann, wie häufig ihr den Faden auf einer Länge eines Zolls/Inches herum gewickelt habt. Diese Anzahl ergibt den WPI.
So geht es nun weiter- So nutzt ihr die Wraps per Inch-Angabe
Nachdem ihr die Wicklungen pro Zoll erhoben habt, könnt ihr sie nun (sofern angegeben) mit dem Wpi-Wert des auszutauschenden Garns vergleichen.
Den Spicker könnt ihr euch gerne abspeichern, bitte verteilt ihn aber nicht ohne Quellenangabe weiter.
In vielen Online-Shops wird der Wert angegeben- leider nicht überall. Dennoch ist es nicht schlecht zu wissen, was sich hinter der Bezeichnung WPI verbirgt und was ihr genau damit anfangen könnt.
Besonders bei Ravelry und den englischsprachigen Anleitungen findet ihr oft eine WPI-Angabe. Da es nicht alle Garne überall zu kaufen gibt, ist dieser Wert gut geeignet um ein passendes Ersatzgarn zu finden.
Ganz vielen lieben Dank für die tolle Erklärung. Das erleichtert mir das lesen der Anleitungen bei Ravelry sehr!
Hallo Katharina,
das freut mich zu lesen, dann hat der Artikel seinen Sinn schon erfüllt!
Viel freude damit!
Liebe Grüße
Liebe Jasmin, da musste ich 63 Jahre alt werden um endlich so einen hilfreichen wie einfachen Trick zur Bestimmung der Garnstärke kennenzulernen 😊 Toll und Danke!
Liebe Grüße Claudia
Liebe Claudia,
vielen lieben Dank für deinen Kommentar. Es freut mich, dass ich dir hier etwas neues zeigen konnte 😉
Vielen Dank für diese Übersicht! Absolut top! Insbesondere die Yarn weights sind für mich abstrakt. Da ist der Spicker super
Vielen vielen Dank, denn ich spinne gerne und da ist deine Tabelle so hilfreich. Herzliche Grüße Wiebke
Hallo, Danke für die Erklärung. Ich fange jetzt mit 70 Jahren an zu weben und da ist es für die Bestimmung des Gatterkamms ja sehr wichtig welchen WPI meine Wolle hat. Werde mal schauen, was ich noch so lerne.
LG Barbara