Bommel sind ein ziemlich cooler Abschluss für so ziemlich jede Mütze. Leider ist es aber gar nicht so einfach den richtigen Bommel zu finden. Teile aus Echthaar, sind verrufen, da es selten möglich ist, sicher nachzuvollziehen, wie das Tier gehalten wurde. Daneben gibt es ja auch schlicht die Überlegung, dass Echtpelz generell nicht verwendet werden sollte. Aber auch Fake-Fur Bommel sind nicht ganz ohne Probleme: entweder verbirgt sich doch Echthaar hinter dem Label Kunststoff, oder die Bommel sind unerschwinglich teuer.
Da normale Pompoms auf dauer ein bisschen langweilig sein können, habe ich heute zwei Techniken für euch, wie ihr Bommel selbst machen könnt, die ein wenig an den Look von Pelz-Bommeln herankommen.
Am Ende des Beitrags findet ihr zudem noch ein paar Tipps, wie ihr bei gekauften Pelz-Bommeln sicherstellen könnt, dass sich kein Echthaar dahinter verbirgt.
Flauschige Pompoms- gekämmte Wollbommel
Die erste Technik, die ich euch hier zeige ist, wie ihr aus normalen Wollpompoms ganz einfach Fake-Fur Pompoms zaubern könnt. Hierfür braucht ihr einen Pompom-Maker und am besten Dochtwolle. Zunächst wickelt ihr die Wolle wie üblich zu einem Pompom. Fahrt fort, wie ihr einen gewöhnlichen Pompom machen würdet. Nachdem ihr die Enden aufgeschnitten habt, benötigt ihr einen Kamm. Nun müsst ihr lediglich vorsichtig die Enden des Garns durchkämmen. So löst ihr die Garnstruktur und erhaltet einen flauschigen Bommel. Achtet darauf, dass ihr nicht zu fest zieht beim kämmen, sonst können sich einzelne Fasern lösen. Zum Abschluss schneidet ihr den Pompom noch richtig in Form.
Ich habe Dochtwolle aus 100% Schurwolle genommen. Wenn ihr ganz auf tierische Produkte verzichten möchtet, dann könnt ihr hier auch auf ein anderes Garn zurückgreifen.
Häkelkugel aus Flaschwolle- gehäkelte Fake-Fur Bommel
Seit letztes Jahr der Flauschtrend bei den Garnherstellern Fahrt aufgenommen hat, findet ihr diverse Flausch und Fake-Fur Garne. Diese eignen sich perfekt für DIY Mützenbommel.
Hierfür müsst ihr schlicht aus dem Garn eine Kugel häkeln und sie gegebenenfalls ein bisschen mit Füllwatte ausstopfen.
Bei diesen beiden Techniken handelt es sich lediglich um Fellersatz, der an die Optik herankommen soll. Es handelt sich dabei nicht um High-End Immitate. Ich habe selbst noch zwei Mützen mit Kunstpelz Bommel zuhause und habe noch einen Schlüsselanhänger mit einer Kunstpelzfellkugel. Diese werde ich irgendwann nochmal auf eine Mütze basteln, da es schlicht zu schade wäre, sie wegzuwerfen.
Gekaufte Fake-Fur Bommel, so geht ihr sicher, dass es kein Echthaar ist
Leider ist die Kennzeichnung bei uns nicht immer aussagekräftig, ob das Stück, dass ihr nun vor euch habt, Echthaar oder Kunstpelz ist. Wenn ihr auf gekaufte Bommel zurückgreift und wirklich auf Nummer sicher gehen wollt, gibt es ein paar Anhaltspunkte. An diesen könnt ihr euch orientieren um abzuchecken, dass sich nicht doch ein tierisches Produkt hinter dem Label Kunstfell verbirgt.
Web-Untergrund vs. Hautoberfläche
Wenn ihr beim Kunstfell einen Scheitel zieht und die Haaroberfläche teilt, seht ihr bei Kunstfell einen gewebten Untergrund aus Textil. Handelt es sich hingegen um Echtfell, seht ihr die Hautoberfläche. Es ist schlicht nicht möglich Kunsthaar auf einen leder-oder hautähnlichen Untergrund aufzubrigen. Manchmal sie die Haare weiter unten leicht miteinander verfilzt, dass kann es schwerer machen, die Oberfläche zu sehen.Hier kann es helfen genau hinzuhören. Nehmt eine Stricknadel aus Holt und fahrt mit ein bisschen Druck über den Untergrund. Klingt es nach einer kratzigen Fläche, kann es sich um Webware handeln.
Die Pusteprobe
Legt das Stück Fell vor euch und pustet die Härchen auseinander. Sind alle Haare gleich lang und gleich dick ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sich um Kunsthaar handelt. Manchmal ist das nicht leicht zu erkennen. Tiere verfügen in der Regel über sehr feine und weiche Unterwolle. Diese lässt sich beim Pusten oftmals deutlich erkennen. Sollte das nicht der FAll sein, dann könnt ihr versuchen zu erfühlen, ob die Harrstruktur nahe beim Untergrund deutlich weicher ist. Ist das der Fall, handelt es sich häufig um Echtfell.
Die Brennprobe
Die Brennprobe solltet ihr nicht im Geschäft machen, sondern am besten zuhause oder zur Not an ein paar ausgezupften Haaren in einer ruhigen Seitengasse, falls ihr beim Shoppen seid. Fast jeder erkennt den Geruch von angebranntem Haar. Bei der Brennprobe verbrennt ihr ein paar lose Fasern aus dem zu testenden Fell. Verbrennen sie nur schwer und riechen nach bennendem Haar, handelt es sich um Echthaar. Tierische Haare sind den menschlichen sehr ähnlich, darum verbrennen sie mit den selben Eigenschaften- sie sind schwer entflammbar und riechen echt fies. Wenn sich die Fasern gut anzünden lassen, nicht nach Haar riechen und sich beim abbrennen kleine Knödel bilden, handelt es sich im Chemiefaser.
Manchmal sind die Haare jedoch stark bearbeitet und ggf. mit einer dünnen schicht Kunstfaser umgeben. In diesem Falle verändert sich der Geruch und das Verhalten beim Abbrennen. Sicherer geht ihr auf alle Fälle, wenn alle drei Proben auf Kunstfell hinweisen. Wirklich sicher lässt sich Echthaar aber erst unter dem Mikroskop von einer künstlichen Faser unterscheiden.
Weitere DIY Möglichkeiten für Kunstpelz Bommel
Wenn ihr geschickt seid, dann habt ihr neben dem Häkeln auch noch die Möglichkeit, eure Bommel selbst zu nähen. Anhand der Kriterien oben könnt ihr euch einen FAke-Fur Stoff ausssuchen und ganz einfach einen Bommel selbst nähen. Eine schön bebilderte Anleitung dafür findet ihr unter anderem auch hier.
Eine tolle Möglichkeit ist es auch, eure Mützen mit einem Druckknopf zu versehen und den passenden Gegenpart an den Bommel zu nähen. So könnt ihr mehrere Mützen mit Bommeln dekorieren, ohne unnötig viele Kunstpeltkugeln zu kaufen.
Dekoriert ihr eure selbstgemachten Mützen gerne mit Bommeln, oder bevorzugt ihr eine Mütze ohne Deko-Gebamsel?
Hallo Jasmin.
Ich verwende schon seit Jahren keine Pelz-Bommel mehr- weder aus falschem Fell, noch aus echtem. Ich finde auch Kunstfelle sehen auf die Distanz immer aus, wie Echtfell.
Ich bin der Meinung, dass man kein Fell(immitat) nutzen sollte, da diese Accessoires den Wunsch nach echtem Tier wecken können- oder eben Leute denken, dass sie Kunsthaar kaufen, aber echtes Fell bekommen. So etwas will ich nicht unterstützen.
Die Pompom-Bommel finde ich daher gerade noch in Ordnung, die gehäkelten Bälle sind mir schon wieder zu nah am Original.
Ich finde aber gut, dass du noch erklärst, wie man Echtfell erkennen kann.
Generell muss ich dir aber ein Lob aussprechen, denn ich habe auch deine anderen Beiträge zum Thema vegane Alternativen und regionale Schafhaltung gelesen. Es gefällt mir gut, dass du dich damit auseinandersetzt und dabei trotzdem ehrlich bleibst. Weiter so.
Grüße
Birgit
Liebe Birgit,
danke für deinen Kommentar und vor allem: Danke für dein Lob zu meinen Artikeln.
Ich kann dich gut verstehen, bzw. habe genau diese Argumentation schon oft gehört und gelesen- und ich finde es sehr konsequent.
Ich selbst habe noch Kleidungsstücke mit Kunstfell und auch habe auch echte Schaffelle zuhause.
Ich finde es allerdings besonders wichtig für dieses Thema zu sensibilisieren- wer Kunstfell tragen möchte, sollte es so gut wie es geht erkennen können, damit er oder sie nicht ausversehen Hund, Katze oder Kaninchen mit sich herumträgt, ohne es zu wissen.
Liebe Grüße
Jasmin