Schwammtücher für die Küche sind wichtige Hilfsmittel. Wie ihr selbst ein Zero Waste Spühltuch aus Hanfgarn häkeln könnt und was ihr bei der Nutzung beachten musst, verrate ich euch heute. Zudem verrate ich euch 5 Tipps für eine LessWaste Küche, die ihr auch ohne viel Aufwand umsetzen könnt.
In Herzmanns und meiner Wohnung haben wir viele Alltagsgegenstände aus Kunststoff inzwischen ersetzt. In unserm Bad nutze ich Tücher statt Wattepads und auch meine Zahnbürste ist aus Bambus. Und auch in unserer Küche haben wir vieles umstrukturiert. Schon seit einer Weile kaufen wir vornehmlich unverpackt (noch nicht alles, aber immer mehr) und auch bei den Hilfsmitteln wie Schwämmen und Spülbürsten steigen wir immer weiter um.
Nun ist auch unser Vorrat an Küchentüchern am Ende und ich habe mich nach Alternativen umgesehen. Tücher aus Baumwolle kenne ich schon, aber sie sind für mich ein bisschen zu weich. (Falls ihr nach einer schicken Variante aus Baumwolle sucht, schaut doch einmal bei der lieben Fanny vorbei.) Also habe ich mich nach einem anderen Material umgesehen und bin dabei auf Hanf Garn aufmerksam geworden.
Für ein Spültuch braucht ihr
Garn aus Hanf, geeignet für Nadelstärke 3-3,5
Häkelnadel, Stärke 3,0
…und so häkelt ihr das Tuch
Da das Spültuch quadratisch werden sollte, habe ich 25 Maschen in einer Luftmaschenkette angeschlagen. Die nächsten 28 Reihen habe ich dann in Hin- und Rückrunden und nur in festen Maschen gehäkelt.
Häkeltexturen werden nicht exakt quadratisch, wenn man die gleiche Reihenzahl wie Maschenbreite wählt- darum musste ich einige Reihen zusätzlich arbeiten.
Da sich das fertige Stück nach der letzten Reihe massiv verdreht hat, habe ich noch einen Rand um das komplette Quadrat gehäkelt. Hierfür habe ich eine Runde feste Maschen um alle vier Seiten des Spültuchs gehäkelt. Anschließend habe ich noch eine weitere Runde in halben Stäbchen darüber gesetzt.
Was müsst ihr nach der Nutzung des DIY Küchentuchs beachten?
Sorgt dafür, dass das Tuch gut abtrocknen kann, nachdem ihr es benutzt habt. Ich wechsle das Tuch nur etwa einmal pro Woche, allerdings kommt bei uns viel Geschirr und Kochzubehör direkt in die Spülmaschine. Wenn ihr es häufiger nutzt, solltet ihr es auch öfter wechseln.
Bisher habe ich das Tuch zwei Mal durchgewaschen. Das Garn war für Handwäsche ausgeschrieben und verträgt auch höhere Temperaturen. Wie lange es das mitmacht, muss ich noch intensiv durchtesten.
Für mich ist es aber so oder so die nachhaltigere Alternative, auch wenn die Lebensdauer nicht so hoch sein sollte. Bisher haben meine zwei wiederverwendbaren Tücher schon Müll eingesprart und machen auch nach den ersten Waschgängen noch einen guten Eindruck. Zwei Tücher habe ich locker an einem Mittag geschafft.
5 Tipps für einfache ZeroWaste Alternativen
Die Küchentücher sind ein guter Start, aber auch an einigen anderen Ecken könnt ihr ohne super viel Aufwand, euren Müll reduzieren. Im folgenden findet ihr meine Tipps, wie ihr einen Einstieg in die Müllreduktion finden könnt:
Stoffservietten und waschbare Tücher als wiederverwendbarer (DIY) Ersatz für Küchenpapier
Ich bin ehrlich- Küchenpapier fand ich super praktisch und irgendwann hat sich eingeschlichen, dass ich sie auch für kleinere und größere Flecke oder Krümel benutze. Eigentlich ist das Blödsinnig und uneffektiv, denn dafür kann ich genauso gut ein normales Schwammtuch oder ein DIY Tuch oder Schwamm nehmen. Also habe ich schon länger meine Wegwerf-Papierrollen aus der Küche verbannt und nehme sie nur noch um angebratenes oder fritiertes zu entfetten.
Auch Servietten lassen sich reduzieren- da hilft ein Griff auf Omas Sammelsurium: Stoffservietten. Ich habe mir 8 Stück schenken lassen und habe mich auch inzwischen gut an sie gewöhnt. Aber faiererweise muss ich auch sagen, normalerweise brauche ich nie Servietten- außer wir kochen aufwändiger. Unter diesem Gesichtspunkt hat sich unser Wäscheaufkommen durch waschbare Servietten nicht erhöht.
Küchenbürste mit wechselbarem Kopf statt doppelseitiger Schwamm
Küchenbürsten fand ich schon immer die bessere Alternative statt klassischen Schwämmen. Also habe ich einfach, als meine letzte Bürste ausgetauscht werden musste, eine Bürste aus Holz und Naturborsten besorgt. Es war also kein größerer Aufwand, denn kaufen musste ich ohnehin eine Neue. Ich finde Bürsten allgemein hygienischer, da sie in der Regel gut trocknen können. Schwämme bleiben gerne mal im Feuchten liegen, denn sie lassen sich nur schwer trocken lagern, wenn sie benutzt wurden.
Beim Einkauf auf die Verpackung achten- Kleine Schritte zum ZeroWaste Lifestyle
Als der Herzmann und ich die ersten Schritte hin zum Zero Waste gemacht haben war von genähten Obstbeuteln oder dem Einkauf im Unverpacktladen noch längst nicht die Rede. Ganz schlicht haben wir abgepacktes Gemüse im Supermarkt vermieden, haben Milch und Sahne im Glas gekauft und haben einfach immer die unverpackte oder in Glas oder Papier gepackte Variante genommen, wann immer es die Möglichkeit gab. Das waren zwar nur kleine Schritte, aber es war für uns erstmal ein sanfter Einstieg ins Thema.
Nach und nach Dinge ersetzen- So stellt ihr Stück für Stück eure Küche um
Ihr möchtet Müll reduzieren, wisst aber nicht so recht, wo ihr anfangen sollt- und außerdem habt ihr noch einen Jahresvorrat an Schwammtüchern. Natürlich sollt ihr nicht alles wegwerfen, dass sich nicht wiederverwenden lässt. So etwas wäre aus meiner Sicht genauso wenig zielführend, wie alles auf einmal neu zu kaufen, was ein ZeroWaste Guide aus dem Internet als Basics empfiehlt. Ersetzt die Dinge, nachdem sie nicht mehr nutzbar sind- denn sie wurden schon produziert und ob ihr sie nun ungenutzt in die Tonne werft, oder sie erst noch so gut und erschöpfend benutzt, wie es möglich ist, macht in der Mülllast erst einmal keinen Unterschied. (Es gibt ein paar Ausnahmen, bei denen die Weiternutzung abgewogen werden sollte, aber das ist ein anderes Thema)
Wenn ihr nach und nach die Sachen austaucht, müsst ihr nicht auf einmal viel Geld ausgeben und ihr habt Zeit euch nach Alternativen umzusehen, die für euch passen.
Was habt ihr für Zero Waste DIY Ideen für eure Küche? Achtet ihr darauf müllfrei einzukaufen, oder habt ihr euch darum bisher noch keinen Kopf gemacht?
Du bist ja echt im Müll-Reduktions-Modus 😉 Das finde ich total cool. Merkst du eigentlich, an der Müllmenge oder etwas anderem, ob deine Verhaltensänderung wirklich etwas verändert? Ich bin da hin und her gerissen- ich weiß gar nicht, ob es bei mir so viel bringt. Daher interessieren mich mal deine Erfahrungen.
Hallo Jesse,
tatsächlich habe ich vor ein paar Tagen meine Müllabrechnung bekommen und ja, man merkt es schon. Bei uns wird der Müllpreis nach der Häufigkeit berechnet, wie oft die Tonne geleert wird. Im vergangenen Jahr haben wir 1/3 unserer Müllgebühren sparen können, was für mich schon ein kleiner Erfolg ist und sich definitiv auch auf die Zero-Waste Tendenz unseres Haushaltes zurückführen lässt.
Ich hoffe das hilft dir bei der Einschätzung ob es dir etwas bringt ein wenig weiter.
Liebe Grüße
Das Tuch könnte man auch aus Schwammwolle häkeln. LG
Hallo Susanne,
da hast du natürlich recht. Ich habe aber schon viele schwämme aus Schwammgarn und wollte gerne einmal eine natürlichere Alternative ausprobieren.
Liebe Grüße!