Der Sommer und das Kleidung häkeln beschäftigt mich noch eine Weile- und weil das so ist, und ich das erste Mal seit Monaten wieder ein wenig Blogflow habe, gibt es gleich im Anschluss nochmal einen Artikel rund ums Thema Sommerkleidung selbstmachen. Diesesmal zeige ich euch Sommergarne für eure Projekte, bei denen sich ein zweiter Blick absolut lohnt.
Wie im letzten Artikel schon erklärt, eignen sich für selbstgemachte Sommerstücke Garne, die leicht, atmungsaktiv und angenehm kühlend sind. Aber aus der Schwemme an Garnen jetzt das passende herauszufinden ist gar nicht mal so einfach. Auf meinem Besuch auf der H+H im April konnte ich schon ein bisschen Stöbern und dachte, ich stelle euch mal die Materialien und Garne vor, die mein Interesse geweckt haben.
Sommergarne 2023- meine Favouriten
Der folgende Artikel ist keine umfassende oder abschließende Auflistung aller Sommerneuheiten 2023. Ich habe lediglich ein bisschen rumgesucht- in meinen Notizen der Messe und bei meinen Lieblingsherstellern und Händler*innen.
Ich bevorzuge im Sommer Garne und Stoffe aus Pflanzenfasern, Wolle hingegen versuche ich zu meiden, da mir von Haus aus ohnehin viel zu schnell heiß wird. Daher habe ich Garne mit Wollanteil aus meiner Liste rausgelassen.
Baumwolle
Baumwollgarn ist eine beliebte Wahl für Sommerkleidung. Es ist leicht, atmungsaktiv und nimmt Feuchtigkeit gut auf, was dazu beiträgt, dass die Haut trocken bleibt. Baumwollgarne gibt es in verschiedenen Dicken und Strukturen, von feinen mercerisierten Garnen bis hin zu dickeren, texturierten Garnen für strukturiertere Muster.
Aktuell habe ein Shirt aus der Nastrino von Lana-Grossa in der Mache. Es ist ein Bändchengarn aus 100% Baumwolle. Normalerweise bin ich beim Häkeln wirklich kein Fan von Bändchengarn, allein schon, weil die Struktur nicht gut zur Geltung kommt. Aber bei diesem Garn ist das tatsächlich kar kein störendes Problem. Es fällt zwar nicht wie beim Stricken, aber die Struktur ist auch gehäkelt echt toll.
Auch ziemlich spannend ist die Katia Seacell Cotton. Hier ist neben 75%Baumwolle auch 25%Lyocell enthalten. Lyocell ist eine künstliche Faser natürlichen Ursprungs, welche durch ein chem. Verfahren synthetisiert wird. Das Ausgangsmaterial bei der Seacell sind Meeresalgen. (für mehr infos über Lyocell und andere künstliche Fasern, natürlichen Ursprungs, schaut doch mjal zu meinem Artikel über Regeneratsfasern).
Weil ich ein großer Sandnes Garn Fan bin, darf natürlich auch die Tynn Line mit 53%Baumwolle und 14% Leinen nicht fehlen- auch wenn ich echt lange überlegen musste, ob ich sie nun zu Baumwolle oder Leinen einsortieren soll 😉
Und auch von Lamana gibt es mit der Ice ein schönes Baumwollgarn mit einer tollen Farbpalette.
Auch im Bereich nachhaltiges Garn gibt es einiges aus Baumwolle, hier gefällt mir vor allem die Cotton4Future von Schachenmayr/MEZ sehr gut. Wer sich also mit einem Mischgewebe aus Baumwolle und recycling Kunstfasern anfreunden kann, der sollte hier unbedingt einen Blick darauf werfen.
Für etwas mehr Glitzer lohnt sich die Rugiada von Schaenmayr– die kommt nämlich mit einem echt hohen Baumwollanteil daher- und hat nur wenig Beimischungen- nämlich genau die, die es für den Glitzerfaden braucht.
Leinen
Leinengarn wird aus den Fasern der Flachspflanze hergestellt und ist bekannt für seine kühlende und atmungsaktive Eigenschaften. Es ist leicht, strapazierfähig und nimmt Feuchtigkeit gut auf. Leinengarn verleiht Kleidungsstücken einen luftigen und entspannten Look und ist daher eines meiner Lieblingsmaterialien für Sommergarne und -Projekte.
Auch hier hat Lana Grossa mit der Terra ein Garn mit einem relativ hohen Leinenanteil im Sortiment.
BC hat gleich zwei Garne in der Auswahl: die Lino besteht aus 100 Leinenfaser und die Allino kommt auf eine 50/50 Mischung aus Baumwolle und Leinen.
Auch schon verarbeitet habe ich die Creative Linen von Rowan. Das Garn ist relativ dick, lässt sich aber mit Lochmuster oder einer geeigneten Nadelstärke trotzdem gut für Sommerprojekte verarbeiten.
Ein weiteres Garn, welches aus 100% Leinen besteht und eine tolle Struktur hat, ist Damask der Juniper Moon Farm. Das besondere: es handelt sich dabei um ein Kettgarn.
Und auch Katia hat ein 100% Leinengarn im Sortiment- Lino passt für den Sommer ganz gut.
Seidengarn
Seidengarn ist ein luxuriöses und glänzendes Garn, das sich gut für sommerliche Projekte eignet- auch wenn es vielleicht eine eher unübliche Besetzung für eine Liste mit Material für Sommergarne ist. Es ist leicht, weich und hat eine hervorragende Feuchtigkeitsregulierung, was dazu beiträgt, dass die Haut kühl und trocken bleibt. Seidengarn verleiht Kleidungsstücken einen eleganten und edlen Look.
Hier gefällt mir die Soft Silk von BC ganz gut. Sie ist nicht so glatt wie normale Maulbeerseide und wird aus den Festmaterialien hergestellt. dafür ist sie aber auch etwas kostengünstiger. Für etwas mehr Glanz und Luxus ist die Jaipur Silk Fine die richtige Wahl.
Welches Material habt ihr im Sommer am liebsten auf den Nadeln? Oder legt ihr eine Handarbeits-Sommerpause ein?