Seit einigen Wochen hat meine Kreativität scheinbar die Koffer gepackt und sich in den Urlaub verabschiedet. Mir fiel absolut nichts mehr ein, was ich machen wollte- oder was ich schreiben könnte. Meine vorbereiteten Beiträge gingen mir langsam aus und auch bei Pinterest und Instagram stöberte ich mehr gelangweilt als interessiert. Kurzum irgendwie war mein Kopf leer- gähnend leer- während meine Kreativität zusammen mit meiner Blogmotivation am Strand nackig Limbo tanzte… oder kurz: Ich hockte im Kreativitätstief fest.
Da es so nicht weitergehen konnte, aber sonst nix anderes mehr geholfen hat, musste ich quasi Wolle kaufen gehen. Wenn alles andere nicht hilft, eine ausgiebige Shoppingtour im Wollladen sorgt bei mir (fast) immer für neue Inspiration. Und weil Wolle ja von „wollen“ kommt und nicht von „brauchen“, hatte ich auch trotz meines vollen Wollregals kein schlechtes Gewissen mich mit frühlingshaften Farben einzudecken.
Habt ihr auch gerade ein kleines Kreativitätstief? Vielleicht helfen euch meine Tipps weiter
ich habe euch hier mal meine Top 10 zusammengetragen, was mir hilft, meine Kreativität etwas zu pushen. Allerdings gibt es keine garantie, dass es hilft. Setzt euch nicht unter Drück. Kreatives Denken ist kein Wettbewerb (für die meisten von uns jedenfalls nicht).
Lasst euch Zeit
Meistens geht die Kreativität flöten wenn wir unter Zeitdruck stehen. Hier ein Termin, dort eine Verabredung und zu jedem Treffen muss man ja auch Input bringen. Die Präsentation für den Chef muss fertig werden, der Vertrag will formuliert werden und Geschäftsbriefe schreiben sich auch nicht von alleine- da ist es gar kein Wunder, dass das Hirn keine Zeit und Muße hat um neue Ideen zu produzieren. Setzt euch nicht unter Druck, dann klappt es auch wieder mit der Kreativität.
Probiert etwas Neues aus
Wenn ihr sonst immer näht, euch aber gerade kein Projekt einfällt, dann übt doch mal Brush-Lettering- oder etwas anderes, dass ihr schon immer mal ausprobieren wolltet. Für euer Hirn ist diese Ablenkung wie Urlaub.
Geht Bummeln oder Shoppen
Im Grunde ist es egal, was ihr unternehmt, hauptsache raus. Beim Stadtbummel sammle ich die meisten Inspirationen- noch nicht mal nur beim Wolle shoppen. Ein Schal, eine Kette- und dann ist sie da die Idee- oder zumindest eine Ahnung.
Nutzt Notizbücher, Inspiration-Boards, To-Make-Listen oder sonstige Ideensammlungen
Kreativität verläuft nie linear. Sie fällt nicht wie ein Betonklotz vom Himmel und bleibt für immer dort liegen, wo sie landet. Manchmal hat man so viele Ideen, dass man gar nicht weiß, wann man die alle umsetzen soll. In solchen Phasen seine Ideen aufschreiben schafft ein bisschen Puffer für Phasen in denen es nicht so recht klappen will mit der Inspiration.
Langweilt euch!
Erinnert ihr euch noch an früher als ihr Regentropfenrennen an der Scheibe beobachtet habt, oder die Tapetenmaserung richtige Geschichten erzählen konnte? All das hat euer Gehirn geleistet, als ich euch als Kinder ganz furchtbar gelangweilt habt. Als Erwachsene verlernen wir das Langweilen, nur einen Griff entfernt liegt die ganze Welt und wir müssen nicht mehr auf Tapeten starren- aber manchmal ist ein bisschen Langeweile doch nicht so schlecht.
Geht spionieren
Pinterest, Instagram, andere Blogs- hinter all diesen Portalen stehen auch kreative Köpfe. Schaut, was die gerade machen. Vielleicht findet ihr eine schicke Anleitung, die euch gefällt- oder ihr seht etwas anderes das euch gefällt. Stöbert einfach rum. Es muss keine Idee oder Anleitung dabei heraus kommen- entspannt euch einfach und habt Spaß!
Macht Fotos und teilt sie mit anderen
Klingt blöd? Naja, wenn euch sonst nichts mehr einfällt, was ihr mit eurem Materialsammelsurium anfangen sollt, dann macht etwas anderes produktives damit. Auf diese Weise könnt ihr dei Vernetzung mit anderen stärken und eure Fotografiefähigkeiten verbessern. Ein weiterer Effekt ist, dass ihr euch mit eurem Material auseinandersetzt, ohne gleich den Leistungsdruck zu verspüren etwas daraus zu machen.
Räumt euer Material auf
Wenn ihr damit gerade sowieso nichts anzufangen wisst, dann nutzt die Gelegenheit eine neue Ordnung in euer bestehendes System zu bringen (oder überhaupt mal Ordnung). Auch beim Aufräumen und Ausmisten setzt ihr euch mit euren Sachen auseinander und entdeckt vielleicht neue Inspiration. Ich habe zum Beispiel beim stundenlangen Wolle neu wickeln gefühlte 1000 Ideen gehabt, was ich mit diesem oder jenem Material anfangen könnte. Wichtig (für den Ordnungsstatus eurer Wohnung): notiert euch die Ideen und macht eisern weiter.
Verbietet euch das Basteln/Nähen/Häkeln/…
In jedem Diätratgeber der was auf sich hält, findet ihr irgendwann eine Formulierung wie: Verbieten Sie sich nichts, denn sonst werden sie vom Heißhunger geplagt. Verbote machen Dinge interessanter- unser Gehirn hasst und liebt Verbote, denn sie laden quasi dazu ein das verbotene unbedingt machen zu wollen. Versucht es einmal und wenn es funktioniert, solltet ihr unbedingt der Versuchung nachgeben.
Macht Sport
So banal es klingt, aber wer sich bewegt tut auch was fürs Gehirn. Ihr lenkt euch positiv von eurem Kreativitätsproblem ab und versorgt trotzdem euer Hirn mit genug Sauerstoff um zu arbeiten. So schafft ihr ideale Voraussetzungen um kreativ zu arbeiten.
Wenn euch all diese Tipps nichts bringen, dann bleibt entspannt- Kreativität ist einfach nicht erzwingbar. Wenn ihr gerade inspirationstechnisch auf dem Trockenen sitzt ist das war mega unangenehm, aber nichts was ihr durch Zwang oder Druck ändern könnt. Manchmal kann man die Impulse nicht steuern. Aber ein kleiner Trost: Bisher kam noch nach jedem Tief auch wieder ein Hoch.
Was macht ihr, wenn es bei euch nicht so recht klappen will mit der Kreativität? Habt ihr Tipps, die bei euch immer funktionieren? Seid ihr DIY Blogger? Wie „rettet“ ihr euren Blog über solche Phasen? Ich bin sehr gespannt auf eure Strategien und Hausmittelchen.
Also ich blogge zwar nicht, aber solche Phasen kenne ich auch zu gut! Meine Leidenschaft ist nun mal das häkeln. Dennoch gibt es Zeiten, da habe ich darauf keine Lust. Ich habe auch schon mal ein Deckchen angefangen und erst ein Jahr später beendet. Sprich ein ganzes Jahr Häkelpause eingelegt. Aber ich sag mir, es ist okay. Mein Kopf und mein Körper brauchten halt eine Pause. In diesem Jahr befasste ich mich mit Wilkräutern, probierte Kochrezepte aus und bastelte etwas aus Papier. Ich war kreativ, nur eben auf anderen Gebieten. Und wenn gar nichts geht lese ich Bücher. Das hat alles Spaß gemacht. Und irgendwann Knall auf Fall packt sie mich wieder – die Leidenschaft für Wolle und Häkelhaken!
Hallo, danke für deinen Kommentar. Ja, manchmal ist es gut und wichtig einfach einmal Abwechslung in den Handarbeitsalltag zu bringen.
ich habe gerade im Sommer eine ganze Liste an anderen Dingen, die erledigt weredn müssen 😉
Liebe Grüße