Wie transportiert ihr eure Wolle, wenn ihr unterwegs seid- also für ein Wochenende oder einen Kurzurlaub? Ich habe bis vor kurzem einfach alles, was ich gebraucht habe in einen einfachen Beutel gestopft.

Damit ist aber seit Neuestem Schluss- ich habe mir eine coole und schicke Aufbewahrungstasche für meine Wolle genäht. Wie ihr eure eigene Tasche selbst machen könnt- und das sogar ohne Nähmaschine, verrate ich euch heute.

Ich fahre nahezu nie ohne einen kleinen Wollvorrat in den Urlaub oder in ein verlängertes Wochenende. Zu der Wolle kommen dann oft noch Nadeln und eine Schere dazu- oder kurzum: Ich schleppe einen beachtlichen Teil meines Handarbeitszimmers mit mir herum. Bisher habe ich dafür entweder einen gewöhlichen Stoffbeutel hergenommen, oder aber die Knäule flogen frei in Auto und Reisetasche herum. Da das aber weder schön noch praktisch ist, habe ich mich daran gemacht, mir einen einfachen Korb aus Filz zu nähen, der zudem noch Platz für meine Nadeln und Kleinkram bietet.

Ihr braucht:

• dickere Filzplatten (ca. 3-4 mm)

• Lederriemen

• Lochzange

• Sockenwolle, farblich passend zum Filz

• dickere Näh- und Stopfnadel

Ich habe mich für Filzplatten entschieden, da diese nicht ausfransen (und folglich nicht vernäht werden müssen) und doch schon sehr stabil sind. Für ein solches Projekt sind sie daher besonders gut geeignet.

Zunächst müsst ihr die Stücke für den Korb aus der Filzplatte zurecht schneiden. Als Vorlage für den Boden habe ich einen Kuchenteller genommen. Anschließend habe ich aus dem Filz ein Rechteck geschnitten, dessen lange Seite ein bisschen (zwei Finger breit) länger ist, als der Umfang des Kreises. Zu guter Letzt habe ich noch ein kleineres Rechteck vorbereitet, das später als Tasche dient.

Meine Filzplatte war nicht groß genug, so dass ich das Rechteck für die Seitenteile der Tasche aus zwei kürzeren Rechtecken zuschneiden musste. Diese habe ich leicht überlappend zusammen genäht so habe ich ein Rechteck erhalten, das groß genug war.

Ich habe keine wirklich gute Nähmaschine und habe daher die komplette Tasche von Hand zusammengenäht. Das ging wirklich gut und ich konnte die Tasche innerhalb eines Tages fertigmachen.

Zuerst habe ich die Tasche aufgenäht. Das geht am Besten, solange die Taschenseite noch nicht am Boden festgenäht ist. Hierfür legt ihr die Tasche auf den Filz und fixiert das Ganze ggf. mit einigen Stecknadeln. Nun näht ihr zuerst die Tasche fest. Anschließend habe ich die einzelnen Fächer für die Häkelnadeln abgesteppt. Am besten geht das, wenn ich eine Häkelnadel als Maß nehmt und diese mit einer Stecknadel so fixiert, dass ihr einfach eine gerade Naht setzen könnt.

Sobald die Tasche fertig war, habe ich das Seitenteil an den Boden genäht. Beginnt am besten einen Fingerbreit vom Rand des Seitenrechtecks entfernt zu nähen, da ihr hier später Spiel braucht um einen schönen Abschluss hinzubekommen.

Hier ist ein bisschen Fingerspitzengefühl gefragt, aber mit einem Überwend-Stich bekommt ihr eine schöne Naht hin und der Boden liegt später flach auf.

Sobald ihr den Boden rundum festgenäht habt, fixiert ihr Anfang und Ende des Rechtecks und näht nun auch die überstehenden Ränder zusammen. Nun müsst ihr nur noch die Seite (in der Skizze ist das die gestrichelte Linie) mit einem Vorstich zusammennähen.

Schneidet aus den Lederriemen zwei Henkel zurecht und locht sie mithilfe einer Lockzange, da dass das annhähen leichter fällt. Sobald die Henkel an der Tasche sind, vernäht ihr (falls nicht schon erledigt) alle überstehenden Fäden in der Tasche- und fertig ist eure eigene Woll- und Handarbeitstasche aus Filz.

Die Tasche ist für mich eine praktische und schicke Lösung um meinen Freizeit Wollvorrat durch die Gegend zu transportieren.

Was darf bei euch auf gar keinen Fall fehlen, wenn ihr für ein verlängertes Wochenende packt- oder verzichtet ihr vielleicht komplett auf Handarbeit, wenn ihr unterwegs seid? Hinterlasst mir gerne einen Kommentar [icon name=“comments-o“ class=““ unprefixed_class=““]

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1 Comment on Woll-Aufbewahrungstasche aus Filz

  1. Das ist ja eine süße Idee 🙂

    Ich würde allerdings das/die Außentäschchen für Nadel(n) und Schere etc. nach innen verleben und einen überlappenden Deckel draufmachen, da würde ich mich einfach sicherer fühlen…

    Ich habe bisher allerdings noch keine Handarbeit mitgenommen, wenn ich irgendwohin wollte, weil da meistens eh keine Zeit für bleibt. Aber allein für Zuhause, um für ein aktuelles Projekt alles beisammen zu haben, finde ich so ein Täschchen praktisch. Ich habe den Wollvorrat und alle Nadeln etc. in Boxen verstaut und die aktuelle Arbeit in einem Leinensack an der Garderobe hängen 😉

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