Ihr wisst ja, dass ich ein echter Täschchen-Fan bin. Ich liebe es einfach, wenn ich in meiner Handtasche Ordnung habe und ohne Probleme einfach 5 Taschen umziehen kann- und nicht so super viel Gerumpel in meinen Handtaschen mit mir rumziehe.
Also habe ich mich an eine neue Tasche gemacht und konnte dabei auch noch einen wunderschönen Stoff, in den ich einfach schockverliebt war, endlich benutzten.
Die Idee für diese Tasche hatte ich schon eine ganze Weile-ich glaube erstmals gab es auf meinem alten Blog 2014 oder 2015 eine Anleitung für eine DipDye Handytasche die mit Koolaid gefärbt war. Leider nimmt Wolle gerade in meiner Handtasche schnell allen möglichen Krümeldreck an und verfärbt sich schnell- zudem finde ich gerade einfach ein bisschen Gloss schick.
Seit ich meinen Simplicol Färbepost verfasst hatte, wollte ich undebdingt wieder ein kleines Täschen in DipDye Ombre-Optik ausprobieren und zwar aus Baumwolle- und nun bin ich endlich dazu gekommen.
Ihr braucht:
•2 Knäuel Baumwollgarn, geeigent für die Nadelstärke 2,5-3
• Häkelnadel, Stärke 3 oder 3,5
• Simplicol für Handfärbung
• Stoff zum füttern, Nadel und Faden
• Reißverschluss
Für die Tasche nehmt ihr das Garn doppelt. Wie oben bereits erwähnt wollte ich unbedingt ein Garn, dass ein bisschen einen seidig schimmert hat, also habe ich die MilliFilli von WolleRödel genommen, da sie sowohl reinweiß ist, als auch eine schön glänzende Oberfläche hat.
Schlagt zunächst so viele Luftmaschen an, wie eure Tasche breit sein soll. Generell arbeite ich Taschen gerne in Runden, da ich so später keine Nähte benötige. Nach der Luftmaschenkette arbeitet ihr also eine Rückrunde wie bei einem gewöhnlichen Häkelstück auch- am Ende der Rückrunde macht ihr jedoch keine Wendemasche, sondern häkelt ums Eck weiter und setzt weitere feste Maschen auf die Unterseite der Luftmaschenkette- von da aus arbeitet ihr in Runden einfach weiter. Nach etwa 3 bis 4 Runden könnt ihr schon eine gerwisse Taschenform erkennen. Nun häkelt ihr in festen Maschen so lange in Runden weiter, bis ihr die gewünschte Höhe erreicht habt. Ich habe für meine Tasche 40 Luftmaschen angeschlagen und 25 Runden gearbeitet. Da das Garn doppelt genommen wurde, kommt ihr nicht nur schnell voran, sondern die Tasche ist auch ein bisschen Stabiler und hat eine festere Struktur als bei einfachem Garn.
Nachdem ihr abgehäkelt habt, kümmert ihr euch um die Färbung. Hierfür setzt ihr ein Färbebad mit Simplicol auf. Eine genaue Anleitung, wie ihr mit Simplicol färben könnt, findet ihr übrigens hier.
Wascht eure Tasche mit lauwarmen Wasser aus und lasst sie im Wasser liegen, bis das Färbebad die richtige Temperatur hat. Ich habe mich für die Farbe „Apfelgrün“ entschieden. Es gibt zwei Möglichkeiten, wie ihr weiter machen könnt:
1.Dosiert eine ausreichende Menge an Simplicol im Färbebad (z.B. einen TL), die die Wolle intensiv einfärbt. Wringt eure Tasche leicht aus und taucht sie bis zur Marke ins Farbbad, bis zu der die Farbe gehen soll. Auf dieser ersten Stufe solltet ihr jedoch die Tasche nur für einige Sekunden halten, da dort die Färbung sonst zu dunkel wird und der gewünschte Ombre-Effekt nicht eintritt. Zieht die Tasche einige cm aus dem Farbbad heraus und wartet kurz, bis die zweite Stufe sich etwas dunkler abzeichnet als die darüber liegende Schicht, zieht die Tasche wieder etwas heraus. So fahrt ihr fort, bis ihr an der dunkelsten Stelle ankommt- diesen Teil lasst ihr am längsten im Farbbad- so bekommt dieser auch eine dunklere Farbe- bei Bedarf könnt ihr nachdosieren. Diese Art lässt die oberen Ombre-Schichten sehr schnell entstehen- was einen lahmen Arm verhindert, kann aber auch sehr dunkel werden, wenn man einen moment nicht aufpasst. Meine Tasche ist mit dieser Technik gefärbt. Für den Dunkelsten Teil habe ich nochmals Simplikol nachdosiert (etwa 1/4 Tl).
2. Dosiert eine schwache Menge an Simplicol im Wasser- so dass ein sehr heller Färbesud entsteht. Wringt eure Tasche leicht aus und taucht sie bis zur Marke ins Farbbad, bis zu der die Farbe gehen soll. Durch die sehr niedrige Menge an Färbegut, lauft ihr nicht Gefahr, dass die Farbe schnell zu dunkel wird. Weiter verfahrt ihr ähnlich wie bei 1. nur dass ihr bei jedem weiteren herausziehen etwas mehr Farbe ins Bad gebt- so wird jede Stufe dunkler als die darüberliegende. Mit dieser Technik gewinnt ihr etwas mehr Zeit beim Färben. Aber es dauert auch ein wenig länger- je geringer die Dosierung der Farbe, desto länger braucht die Wolle, bis die Farbe sichtbar wird.
Egal wofür ihr euch entscheidet, nach dem Färbevorgang solltet ihr die Tasche vorsichtig von Hand auswaschen und trocknen lassen.
Während meine Tasche getrocknet ist habe ich mich ans Futter gemacht. Ihr habe diesen wunderschönen Stoff von Schöner Leben Journal ausgewählt, da ich gerade auf Kakteen stehe. Der Stoff fasst sich super an und das Muster ist klasse. Ich durfte mir bei Schöner Leben ein paar Stoffe aussuchen und habe mich neben dem Kaktusstoff noch für zwei Stoffe mit geometrischem Muster entschieden.( Den Stoff, den ich hier verwendet habe, gibt es leider aktuell nich mehr im Shop, aber dieser hier ist eine schöne Alternative für alle Kakteenliebhaber)
Der rosa Stoff hat ganz leiche weiße Linien und eine feine Stoffstruktur, während der korallrote Kunstfellstoff die gemometrischen Muster als Aussparungen toll zur geltung bringt.
Ich habe keine Nähmaschine, daher habe ich den Stoff für die Innentasche von Hand zusammengenäht. Wer eine Nähmaschine hat kann es sich aber gerne leichter machen und diese nutzen. Messt einfach ab, wie groß eure Tasche ist und schneidet ein aureichend großes Stück Stoff zurecht. Legt die bedruckten Seiten aufeinander und näht auf der Rückseite herum, so seht ihr später keine Nähte. Da ich von hand genäht habe, habe ich den Stoff umgeschlagen, wodurch allerdings das Muster einmal Kopf steht.
Nachdem die Tasche gut getrocket ist, müsst ihr lediglich die Innentasche einnähen. Ich habe zunächst das Inlay eingenäht und dann erst den Reißverschluss eingesetzt- seid ihr geübter, könnt ihr das auch in einem Schwung machen. Fixiert hierfür das Inlay an der Tasche und befestigt den Reißverschluss so, dass er zwischen Stoff und Häkelstück liegt, damit das später saubere Übergänge gibt.
Zum Abschluss müsst ihr noch alle überstehenden Fäden vernähen- und schon ist eure OmbreTasche fertig.
Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Schöner Leben Journal entstanden. Die Stoffe wurden mit freundlicherweise kostenlos zur Verfügung gestellt.
Eine wirklich frühlingsfrische schöne Idee! Sieht toll aus! Ich bewunder die Leute, die von Hand so sauber vernähen können 😉 Ich habe immer das Gefühl, das sieht aus, wie vom ersten Menschen gemacht, wenn ichs versuche *gg*
mir geht es so wenn ich was mit einer Nähmaschine nähen soll- furchtbar. Es geht zwar schnell, aber entweder bin ich dann zu doof ordentlich zu vernähen, es wird krumm oder geht wieder auf.
liebe Grüße