Häkeln ist ein entspanntes und kreatives Hobby. Es ist einfach super, ein individuelles Stück entstehen zu lassen.
Habt ihr euch schon einmal Gedanken gemacht, woher Häkeln stammt, oder welche Entwicklungen dieses Handwerk so hinter sich hat?
Ich habe euch 10 Fakten über die Geschichte des Häkelns zusammengesucht.
1. Häkeln ist im Vergleich zu Stricken, Sticken oder Klöppeln eine sehr junge Handarbeitstechnik. Erst ab dem 18. Jahrhundert gibt es erste richtige Beweise für gehäkelte Strukturen.
2. Es gibt viele Theorien, wo genau Häkeln erfunden wurde- und wie die Anfänge aussahen. Einige gehen davon aus, dass die Technik aus der arabischen Kultur stammt und über Handelswege nach Europa kam. Eine andere Theorie besagt, dass Häkeln in China erfunden wurde.
3. Vermutlich stammt das Häkeln aber von einer bestimmten Sticktechnik ab- der Tampour Stickerei. Hierbei wurden Seiden-, Gold- oder Silberfäden durch einen sehr feinen Stoff gezogen. Die Tambournadel hat statt einer gewöhnlichen Spitze einen kleinen Haken, mit dem der Faden durch den Stoff gezogen wird. Denkbar ist, dass das Häkeln sich als Tambourstickerei ohne Stoff entwickelt hat.
4. Die Tambournadeln wurden in Frankreich „crochets“ genannt, in Anlehnung an das Wort „croc“(Haken). Bis heute ist Crochet die englische Bezeichnung für Häkeln.
5. Die erste Häkelanleitung erschien 1824 in Amsterdam. Die Zeitschrift hieß Penelope und enthielt eine Anleitung für eine gehäkelte Tasche. Als Werkzeug war eine Tambournadel angegeben.
6. Der erste bekannte Stich der Häkeltechnik ist die Kettmasche. Die Anleitung von 1824 wird nur in Kettmaschen gearbeitet. Erst 1835 kommen die Luftmasche und die Feste Masche hinzu.
7. Die ersten Häkelstücke wurden nicht in Hin- und Rückreihen gearbeitet- zunächst wurde nur die Reihe gearbeitet und an deren Enden wurden die Fäden abgeschnitten. 1846 tauchen die ersten Anleitungen für Stücke auf, die in fortlaufenden Reihen gearbeitet werden.
8. In den 1840ern verdienten irische Frauen Geld für ihren Lebensunterhalt, indem sie feine Häkelstücke herstellten und verkauften. Auf diese Zeit geht die Irish Lace zurück, für die es auch heute noch zahlreiche (moderne) Anleitungen gibt.
9. Nach beiden Weltkriegen war das Interesse an Handarbeiten generell eher gering- die meisten Anleitungen aus dieser Zeit waren vereinfachte Neuauflagen von Anleitungen zu Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Erst in den 1960ern und 1970ern wurde die Technik „wiederentdeckt“ und die bis heute beliebten Grannysquares kamen in Mode.
10. 2005 schafften es Häkeln und auch Sticken in die Riege der Straßenkunst- eine Gruppe von Guerilla-Strickerinnen haben in Texas die ersten Yarnbombs verteilt.
Kennt ihr noch einen Fakt, der hier auf gar keinen Fall fehlen darf? Hinterlasst mir gerne einen Kommentar, damit ich das Ganze noch etwas ergänzen kann.[icon name=“comments-o“ class=““ unprefixed_class=““]
Das sind also sehr interessante Fakten, liebe Jasmin! Irgendwie hab ich mir noch gar nie überlegt, woher das Häkeln überhaupt kommt… Vor allem erstaunt es mich, dass Häkeln noch gar nicht sooooo alt ist – ich hätte gedacht, das gibt es schon viel länger =) Zum Glück wurde es „erfunden“ =)
Ich wünsch dir einen wunderschönen Nachmittag
lg Debby
ja, mir ging es anfangs auch so- gerade da die Technik wirklich simpel ist.
liebe grüße
Ich finde den Fakt, dass es doch verhältnismäßig lange gebraucht hat, bis man auf die Idee gekommen ist am Ende der Reihe einfach umzukehren, schon sehr amüsant 😀
Naja, oft ist man einfach zu verkopft, schätze ich.
Danke für die Geschichtsstunde!
Liebe Grüße
Naja, wenn man bedenkt, wo das Häkeln seinen Ursprung hat, ist es nicht überraschend- beim Sticken hat man das schließlich nicht gebraucht.
Liebe Grüße
Danke dür die Anregungen.
Mussze ein Referat darüber halten
Hallo,
gerne. ich hoffe die Note war gut 😉
In der Türkei war es lange üblich, dass Mädchen für ihre Aussteuer allerlei Bordüren und Borten häkeln mussten, damit die zukünftigen Schwiegermütter einschätzen konnten, wie fleissig und geschickt sie sind. Das wurde aus allerdünnstem Zwirn gefertigt, ganze Bettdecken umrandet, Handtücher und Kopftücher, riesige Bettdecken mit Nadelstärke 0,irgendwas gehäkelt in monatelanger Arbeit. Diese Bordüren nennt man in der Türkei „Dantel“, – einem französischen Wort. Osmanische Prinzessinnen haben diese Arbeiten in den Palästen wohl begonnen, bevor es als Tugend im Volk nachgeahmt wurde. Aber die Herkunft des Namens „Dantel“ bezeugt den Ursprung in Frankreich.
Hallo Anette,
wow, wielen Dank für diesen coolen Fakt! Ja, das Umrahmen von Stoff, bzw. das Häkeln von Bordüren ist eine extrem lang andauernde Sache und galt auch als sehr wertvoll.
Spannend!
Liebe Grüße
Jasmin
Danke für die Unterrichtsstunde, war sehr interessant. Liebe Grüße von Margret
Hallo Margret,
das freut mich. Ich liebe es einfach mehr über die Geschichte von Handwerken zu lernen. von daher sehr sehr gerne.
Hallo!
Hast du vielleicht Quellenangaben zu den Fakten?
(Müsste auch ein Referat darüber halten)
Liebe Grüße
Puuuh, der Artikel ist leider schon was älter und ich habe nicht mehr alle Seiten und Referenzen im Kopf im Kopf. Definitiv findest du gute weiterführende Infos unter:
https://www.crochet.org/page/CrochetHistory
https://textilegeschichten.net/?s=h%C3%A4keln
Ansonsten kommt du auch über die Arbeiten von Miss Lambert aus dem 19 Jh. ganz gut weiter.
Danke, mehr davon! wollte eine Doku finden. Super interessant!
Übrigens Dentelle geschrieben 🙂
Vielen Lieben Dank!